Inhaltsverzeichnis
Rasenmäher: Messer schärfen und wechseln
Gute Nachrichten: Ein Rasenmäher-Messer zu schärfen ist gar nicht so häufig notwendig. Die Klingen sind weniger empfindlich und meist äußerst robust. Auch, wenn die Leistung nachlässt, bringt ein Begradigen der Schnittfläche häufig erste Erfolge. Muss das Rasenmähermesser dennoch geschärft werden, lässt sich dies mit wenigen Handgriffen und etwas Geschick selbst realisieren.
Rasenmäher-Messer schärfen: Wann und wie oft?
Wer seinen Rasen besonders penibel stutzen möchte, braucht dafür einen Rasenmäher mit messerscharfe Klinge. Sobald die Klinge stumpf wird, lässt sich das am Rasen sehen. Die Halme wirken nicht mehr gleichmäßig und erinnern oftmals an ein gerupftes Nest. Spätestens dann ist es Zeit, das Rasenmäher-Messer zu schärfen.
Auch für weniger passionierte Rasenliebhaber empfiehlt es sich, das Messer regelmäßig zu schärfen. Wird der Rasen nur wenig gestutzt, ist einmal pro Jahr völlig ausreichend. Ideal dafür: der Beginn der Gartensaison, um ein tolles Schnittergebnis zu erzielen.
Nicht in jedem Garten verrichtet ein Mähroboter seine Dienste und hält den Rasen kurz und gepflegt. Tipps und Kniffe für die optimale Pflege der Rasenfläche liefert Ihnen unser Ratgeber-Artikel "Wie machen die Engländer das nur? So gelingt der perfekte Rasen".
Rasenmäher-Messer schärfen oder doch lieber wechseln?
Reicht es aus, das Rasenmäher-Messer zu schärfen oder ist doch ein Messerwechsel erforderlich? Die Antwort liegt zweifelsohne auf dem Rasen. Grundsätzlich haben Rasenmähermesser eine Lebenszeit von ca. 2-3 Monaten pro 1.000 qm Mähfläche. Abhängig vom Hersteller und der Beanspruchung beim Mähen gibt es deutliche Abweichungen.
Trifft das Messerblatt beim arbeiten beispielsweise auf Steine oder andere stumpfe Gegenstände, ist Nachschärfen angesagt. Manchmal kann auch der komplette Tausch des Messers erforderlich sein, wenn die Schnittkante beispielsweise mit voller Wucht auf einen harten Stein traf.
Wer sich unsicher ist, ob es noch sinnvoll ist, das Rasenmäher-Messer zu schärfen, kann einen Probeschnitt durchführen. Das Bild der Grashalme zeigt, ob Schärfen erforderlich ist. Werden die Grasspitzen fransig und trocken, ist das Messer vermutlich stumpf.
Was gibt es beim Ausbau zu beachten?
Wer das Rasenmäher-Messer schärfen möchte, sollte auf ausreichend Eigenschutz achten. Bevor es an den Ausbau bzw. den Kontakt mit den Messerbalken geht, unbedingt Schutzhandschuhe anziehen. Dann wird der Messerbalken vorsichtig aus dem Mähwerk gelöst (wie das genau funktioniert, ist in der spezifischen Anleitung des Herstellers ersichtlich).
Sitzen die Schrauben fest, kann Kriechöl Unterstützung bringen. Vorsicht bei der Gewinderichtung. Die meisten Hersteller haben rechtsdrehende Schrauben verbaut, sodass Lösen entgegen dem Uhrzeigersinn erfolgt. Wichtig beim Ausbau: Vorsichtig vorgehen, auch, wenn sich die Schrauben schwer lösen lassen. Achten sie darauf die Messerkupplung und das Kurbelwellenlager nicht zu beschädigen.
Manuell oder elektronisch das Rasenmäher-Messer schärfen?
Um das Rasenmäher-Messer manuell zu schärfen, werden Schraubstock und Feile benötigt - dazu viel Feingefühl und Geduld, um bloß nicht abzurutschen. Wurde das Messer entfernt, wird es in den Schraubstock eingespannt. Dadurch sitzt es schön fest und bietet eine optimale Arbeitsgrundlage. Zusätzlich unterstützt die Vorrichtung bei der richtigen Einstellung des Winkels zum Schleifen.
Ist das Messer eingespannt, kommt die Schleiffeile zum Einsatz. Es gibt sie in variablen Stärken, abhängig von der geforderten Schliffpräzision. Die Handfeilen lassen sich auch von ungeübten Schleifern gut nutzen, denn sie liegen komfortabel in der Hand und können mit beiden Händen gut umfasst werden. Um die Schnittkanten optimal zu bearbeiten, unbedingt ruhig und präzise arbeiten.
Rasenmäher-Messer schärfen: elektrische Unterstützung nur für Profis geeignet
Neben dem manuellen Schleifverfahren gibt es auch elektrische Unterstützung. Ein Winkelschleifer oder eine Nassschleifmaschine arbeiten deutlich schneller, erfordern jedoch auch mehr Übung. Vor allem der Einsatz des Winkelschleifers ist nur für geübte Handwerker zu empfehlen. Durch die Rotationsbewegung das Schleifers kann falsches Ansetzen auf der Schneide dafür sorgen, dass plötzlich alles stumpf ist.
Es geht los: Rasenmäher richtig kippen
Vor dem Ausbau des Messers steht die Sicherheit im Fokus. Das Gerät sollte ausgeschaltet sein, sodass es nicht plötzlich starten und das Messer zu schlimmen Schnittverletzungen führen kann. Einige Geräte aktivieren sich automatisch, wenn das Messer gedreht wird.
Handelt es sich um einen Benzinmäher, wird der Zündkerzenstecker abgezogen. Wer einen elektrischen Rasenmäher hat, trennt das Gerät einfach vom Netzstrom. Nun kann es losgehen: Der Rasenmäher wird achtsam zur Seite gelegt.
Wichtig beim Benzinrasenmäher: Der Luftfilter zeigt nach oben. So wird verhindert, dass Benzin und Öl austreten können. Um dennoch auf Nummer sicherzugehen, am besten noch eine Unterlage (beispielsweise ein Stück Papier oder eine Folie) darunterlegen.
So wird geschärft
Sobald das Messer freiliegt und die Schrauben gelöst wurden, wird es entnommen. Sitzen die Schrauben zu fest, kann ein Maulschlüssel beim Lösen helfen. Bevor das Schärfen der Schneide beginnt, wird das Messer umfänglich gereinigt.
Der weitere Ablauf sieht wie folgt aus:
- Messer einspannen
- Feile vorbereiten
- schrittweise Messer feilen bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist
- Messer aus dem Schraubstock entnehmen und in den Rasenmäher einsetzen
Um eine optimale Arbeitsfläche beim Feilen zu haben, wird der Messerbalken waagerecht mit den nach oben zeigenden Flügeln eingespannt. Wichtig: Die Feile wird nur von oben angesetzt, um die Schneidefläche zu bearbeiten.
Jedes Messer hat vorgegebene Schnittwinkel, welche unbedingt eingehalten werden sollten. Falls nicht, kann eine stumpfe Kante oder eine Unwucht entstehen, was zu einem ungleichmässigen Schnittbild führen kann.
Um ein optimales Schnittergebnis zu erhalten, folgender Tipp:
- eine alte Feile für die grobe Begradigung und Entfernung von Rückständen nutzen
- zum Schärfen der Schnittkante eine neue Feile verwenden, um das optimale Ergebnis zu erhalten
Beim Schärfen sollten rechts und links vom Messerbalken identische Materialanteile abgetragen werden. Damit wird das Gleichgewicht des Messers bewahrt. Ob das Messer gleichmäßig bearbeitet wurde, lässt sich einfach überprüfen: den Messerbalken auf einen Schraubendreher stecken und beobachten was passiert. Neigt sich der Balken leicht zu einer Seite, weist dies auf eine Unwucht hin. In dem Fall wird der Messerbalken auf der schweren Seite noch einmal bearbeitet.
Darum ist Präzision beim Rasenmäher-Messer schärfen so wichtig
Präzises Arbeiten beim Feilen ist besonders wichtig. Entsteht eine Unwucht, kann das zusätzlichen Verschleiß für das Kurbelwellenlager bedeuten. Außerdem macht sich eine Unwucht des Messers in unangenehmen Vibrationen beim Mähen bemerkbar.
Motorisierte Gartengeräte benötigen regelmässige Wartung damit Sie lange Freude daran haben. Was es bei Heckenscheren, Motorsägen und Rasenmähern bezüglich der Pflege zu beachten gilt, verrät Ihnen unser Ratgeber-Artikel "Fitnesskur: So werden Rasenmäher und Co. wieder einsatzbereit".
Der Abschluss des Schärfens: nach der Reinigung kommt der Einbau
Ist das Messer scharf und im Gleichgewicht, wird die Schnittkante noch einmal über einen Schleifstein gezogen. Dieser Arbeitsschritt sorgt dafür, dass letzte Rückstände beseitigt werden. Zeigen sich dennoch Rostflecken auf dem Messer, hilft eine Drahtbürste. Das Bürsten auf der Schneidefläche ist kein Problem, allerdings sollte der Staub danach noch einmal entfernt werden.
Ist das Messer scharf und gereinigt, wird es wieder an der Unterseite des Rasenmähers montiert. Die ungeschnittene Seite zeigt nach unten, die Flüge sind nach oben gerichtet. Vor dem Anschließen des Rasenmähers unbedingt die Schrauben noch einmal festziehen, um ein Ausschlagen durch lockere Köpfe zu vermeiden. Vor dem Start des Rasenmähers wird dieser aufgerichtet und auf dem Rasen positioniert.
Tipp: Steine und andere Gegenstände entfernen und Messer-Langlebigkeit erhöhen
Es gibt einige Gründe, warum Messer beim Rasenmäher stumpf werden können. Ein natürlicher Feind der scharfkantigen Messer sind Steine, Äste oder andere Gegenstände. Wer den Aufwand für das regelmässige Schärfen verringern möchte, sollte vor dem Rasenmähen genau hinschauen.
Hat der Wind Äste oder dickere Zweige auf die Rasenfläche geweht, sollten diese unbedingt vorher entfernt werden. Gleiches gilt auch für Steine, die vielleicht durch das Schaufeln eines Maulwurfs an die Oberfläche getreten sind. Ein kurzer Rundgang über den Rasen vor dem Mähen erspart die Zeit für das Schärfen oder sogar die Investition in ein neues Messer.
Bildnachweise:
- Abbildung 1: adobe.com © maksym-povozniuk
- Abbildung 2: adobe.com © andrii
- Abbildung 3: adobe.com © oksanamedvedeva