Heckenschere schärfen und pflegen: So bleiben die Messer scharf

Nach regelmäßigem Gebrauch ist es an der Zeit, die Heckenschere zu schärfen. Wichtig dabei: die optimale Technik und Vorgehensweise. Damit die Schneideblätter schön scharf bleiben, ist eine regelmässige Pflege unerlässlich.

Heckenschnitt
Abbildung 1: Ob benzinbetrieben oder elektrisch: die Messer einer motorisierten Heckenschere sollten regelmässig geschärft werden, um ein ein optimales Schnittbild zu erzielen.

Ähnlich einer Feile haben Heckenscheren eine feine Oberfläche, welche sich durch Reibung an Gegenständen abnutzen kann. Statt einer scharfen Kante gibt es stumpfe Flächen, sodass das Kürzen von Sträuchern, Hecke und Ästen nur noch schwerlich möglich ist.

Wer seine Heckenschere schärfen möchte, muss nicht immer viel Aufwand betreiben. Für kurzfristige verbesserte Schnittfähigkeit kann ein Abziehstein helfen. Damit wird die Schneidekante der Heckenscheren sorgfältig manuell bearbeitet, um sie wieder glatt zu bekommen. Aber Vorsicht, um die Wärmebildung zu vermeiden, wird der Abziehstein (meist aus Feinquarz) nur nass genutzt.

Um die groben Grate an der Heckenschere auszugleichen, ist die manuelle Schärfungsmethode optimal. Allerdings ist sie nicht von Dauer, denn nach einiger weiterer Beanspruchung wird die Schnittfläche wieder stumpf. Das manuelle Nachbessern kann je nach Beanspruchung zwei bis dreimal durchgeführt werden, bevor eine umfassende Aufbereitung der Klinge empfehlenswert ist.

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Ursächlich dafür: Der feine Quarz des Wetzsteines kann nur bedingt Unebenheiten ausgleichen und macht die Klinge auf Dauer nicht vollständig scharf.

Zum Schärfen der Klingen lassen sich verschiedene Werkzeuge benutzen. Neben dem Abziehstein ist der Schleifstein eine optimale und vor allem langfristige Möglichkeit. Um die Schnittfläche mit dem Schleifstein zu bearbeiten, muss sie zunächst demontiert werden:

  1. die Schrauben vorsichtig lösen
  2. die Klingen herausnehmen
  3. mit einem feuchtem Tuch reinigen

Der Schleifstein ist auf einem festen Untergrund montiert und wird über eine elektrische Spule angetrieben. Ähnlich dem Wetzstein ist auch hier Wasser für den Schleifvorgang notwendig. Es verhindert eine übermäßige Wärmebildung.

Hinweis

Auch bei einem Rasenmäher sollte das Schneidmesser in regelmässigen Intervallen geschärft werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Ratgeber-Artikel "Rasenmäher: Messer schärfen und wechseln".

Für Ungeübte ist das Schärfen der Heckenschere auf diese Weise etwas herausfordernd. Es gilt, den richtigen flachen und vor allem gleichmäßigen Winkell einzuhalten. Essenziell auch: Die schnelle Fläche richtig fixieren und fest zwischen den Händen halten. Da beim Schleifen Funken entstehen können, unbedingt Handschuhe und Schutzbrille dabei tragen.

Tipp: Damit die Heckenscheren künftig lange schneiden kann, ist bei der Schleifrichtung etwas zu beachten: in Schneidkanten-Richtung, um weitere Unebenheiten im Material zu vermeiden.

Nach dem Schleifvorgang muss die Klinge noch zusätzlich gepflegt werden. Bevor die Klinge erneut in der Scherenvorrichtung verschraubt wird, werden die einzelnen Teile noch einmal mit Schmieröl versehen. Auch die Schneidefläche selbst sollte mit Öl für optimalen Korrosionsschutz versehen werden.

Bei jedem Schnitt mit der Schere werden feinste Partikel von der Klinge abgelöst. Durch die Grate können Pflanzensaft und andere Stoffe ins Material eindringen und die Klinge nachhaltig beschädigen. Die optimale Pflege ist deshalb nicht nur nach dem Heckenscheren schärfen essenziell, sondern auch während des gesamten Gebrauchs. Notwendig dafür sind:

  • etwas Fingerspitzengefühl
  • ein feuchtes Tuch
  • ggf. ein Harzlöser

Wie alle genutzten Gartengeräte sollte auch die Heckenschere regelmäßig gepflegt werden. Beim Schneiden von Hecken oder dem Stutzen von Bäumen bleiben häufig Rückstände an der Klinge haften. Grundsätzlich gilt: alle Rückstände nach der Nutzung entfernen. Reichen die Fingerspitzen dafür nicht aus, kann ein feuchtes Tuch dabei helfen.

Schneidblatt Heckenschere
Abbildung 2: Die Schneidezähne einer Heckenschere werden nach längerem Gebrauch stumpf und sollten deshalb von Zeit zu Zeit nachgeschärft werden.

Hartnäckige Harzspuren sind vor allem nach dem Baumverschnitt zu finden. Sie verkleben die Schnittfläche und können das Material schädigen (beispielsweise die Korrosion fördern). Das Harz ist meist unmittelbar nach dem Schnitt noch formbar und lässt sich gut entfernen. Ist es hartnäckiger, hilft ein spezieller Harzreiniger, um die Rückstände schonend zu beseitigen.

Falls ein Harzreiniger nicht zur Hand ist, kann ersatzweise auch Spiritus oder Alkohol verwendet werden. Aggressive Reinigungsmittel, die das empfindliche Schneidematerial angreifen, sollten vermieden werden - sie können die Korrosion begünstigen.

Bei dem Schärfen der Heckenschere darf das Öl nicht fehlen. Zur regelmäßigen Pflege der Zähne bzw. des Antriebes der Schere ist es ebenso gefragt. Das Öl hält nicht nur sämtliche Teile der Schere schön geschmeidig und leichtgängig, sondern schützt vor Rostbildung. Das funktioniert nach einem ganz einfachen physikalischen Prinzip: Durch das Öl werden Wasserrückstände verdrängt, sodass in Verbindung mit Luft keine Korrosion entstehen kann.

Die richtige Wahl des Öles ist für eine lange Freude an der geschärften Heckenschere wichtig. Nutzbar sind u.a.:

  • herstellerspezifische Markenöle
  • spezielles Kettensägenöl

Kriechöl, wie es beispielsweise bei vielen anderen Gartengeräten oder Zweirädern zum Einsatz kommt, ist für Gartenscheren ungeeignet. Zwar kann es Korrosion vorbeugen, aber durch seine Zusammensetzung werden dadurch womöglich Gummidichtungen und andere Kunststoffbauteile geschädigt.

Hinweis

Hilfreiche Tipps zur Wartung und Pflege weiterer motorisierter Gartengeräte wie Rasenmäher oder Kettensägen liefert Ihnen unser Ratgeber-Artikel "Fitnesskur: So werden Rasenmäher und Co. wieder einsatzbereit".

Speiseöle, um die Heckenschere zu schärfen? Nein, das ist keine gute Idee. Sie können u.a. einen unangenehmen Geruch entwickeln. Die speziellen Öle für Heckenscheren unterscheiden sich von den Speiseölen vor allem in Bezug auf die Schmierfähigkeit. Auch die mechanische Belastung und damit verbundene Wärmeentwicklung wird durch Speiseöle weniger gut absorbiert. Dadurch entsteht bei den Heckenscheren ein vorzeitiger Materialverschleiß durch höhereren Abrieb.

Um die Heckenscheren ordentlich zu ölen, muss keine Wartung beim Fachhändler stattfinden. Mit etwas Geduld und geschickten Handgriffen lässt sich die Heckenschere auch selbst ölen:

  1. Einsprühen der Schere
  2. Ölbad durchführen

Besonders komfortabel ist natürlich das Öl zum Sprühen. Damit können die Schneidebretter präzise punktuell mit der gewünschten Ölmenge versehen werden. Nach dem Sprühen die Heckenschere kurz benutzen, sodass sich das Öl geschmeidig bis in jede kleine Ecke verteilen kann. Im Anschluss noch einmal etwas Öl auftragen. Fertig.

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Nach dem Heckenschere schärfen ein Ölbad nehmen – eine besonders intensive Pflegebehandlung für das nützliche Gartengerät. Ideal ist das Ölbad auch, wenn die Schere längere Zeit nicht benutzt werden soll. Wer beispielsweise nach der Gartenarbeit im Herbst eine längere Scherenpause einlegen möchte, kann die Reinigung, das Ölen und Schärfen optimal miteinander als Pflegebehandlung verbinden.

Wer nicht nur mechanische, sondern auch elektrische Heckenscheren schärfen möchte, sollte dies beachten:

  • Akku ausbauen bei einer akkubetriebenen Heckenschere bzw.
  • das Netzwerkkabel abstecken bei einer kabelgebundenen Elektro-Heckenschere,
  • Handschuhe und Schutzbrille tragen, um sich vor Verletzungen zu schützen,
  • das richtige Schneidwerkzeug nutzen.

Kleine Unebenheiten auf der Klinge lassen sich mit einer Flachfeile optimal ausgleichen. Wichtig hierbei: Immer in eine Richtung arbeiten, um zusätzliche Vertiefungen im Material zu vermeiden. Vor dem Schärfen der Heckenschere unbedingt für festen Halt der Klingen sorgen. Hierfür werden sie ausgebaut und anschließend in einen Schraubenstock eingespannt.

Der Vorteil: Nichts kann verrutschen und zu Verletzungen führen oder den Schleifvorgang stören.

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Ein Abziehstein kann auch bei einer elektrischen Heckenschere helfen, um entstandene Grate an der Messerunterseite zu entfernen. Dafür wird die Heckenschere so gedreht, dass die Rückseite der Schneide problemlos bearbeitet werden kann. Nun wird der Abziehstein in Richtung der Schneidespitze gezogen. Hierdurch wird die aufgebaute Oberfläche sanft geglättet.

Im Anschluss noch einmal mit einem Tuch sämtliche Rückstände vorsichtig entfernen und das Messer wieder in die Heckenschere einspannen. Am besten mit den Fingern jeweils rechts und links anfassen und nicht auf die frischgeschliffenen Zähne greifen. Sie sind nun äußerst scharf, sodass man sich leicht verletzen kann.


Bildnachweise:

  • Abbildung 1: pixabay.com © monsterkoi
  • Abbildung 2: adobe.com © juergen-faelchle