Elektrische und mechanische Grasscheren schärfen - das geht auch zu Hause

Um eine Rasenschere zu schärfen, wird nicht immer ein Fachmann benötigt. Ebenso wie viele andere Gartengeräte, lässt sich auch zu Hause die Grasschere schärfen. Dafür notwendig sind etwas Fingerspitzengefühl und die richtigen Werkzeuge.

Grasschere schärfen
Abbildung 1: Ob Hand-Rasenschere oder ein elektrisch angetriebenes Modell: ein regelmässiges Schärfen des Schneidmessers sorgt für einen sauberen Schnitt.

Ist die Schere stumpf, sollte sie in jedem Fall geschärft werden. Wie oft es notwendig ist, die Grasschere zu schärfen, hängt von verschiedenen Faktoren ab wie:

  • Schnitthäufigkeit
  • geschnittenes Material
  • Oberflächenmaterial der Klinge

Die Qualität der Klinge spielt bei der Schärfhäufigkeit eine wesentliche Rolle. Ist das Material besonders weich (häufig bei besonders günstigen Scheren), nutzt sich die Klinge rascher ab, sodass das häufigere Nachschärfen notwendig wird.

Werden mit der Grasschere robuste Materialien (beispielsweise Hecken) geschnitten, kann dies ebenfalls zum Abstumpfen beitragen. Auch hier ist dann Nachschärfen notwendig.

Eine Akku-Grasschere schärfen – das benötigt vor allem etwas Vorbereitung. Bei den meisten elektrischen Grasscheren liefert ein Akku die benötigte Energie. Dieser sollte (falls möglich) vor dem Schärfen entfernt werden. Grasscheren mit Stromkabel müssen aufgrund des Risikos eines ungewollten Starts der Maschine vom Netz getrennt werden.

Zum Schärfen der Messer stehen verschiedene Methoden zur Auswahl:

  1. Schleifautomat
  2. Schleifstein bzw. Abziehstein
  3. Sandpapier

Schleifautomaten sind dann empfehlenswert, wenn zur Gartenpflege oder im Haushalt mehrere Klingen regelmäßig nachgeschärft werden müssen. Die Maschine lässt sich einfach handhaben und ermöglicht das Schärfen fast von allein. Allerdings ist auf die richtige Haltung des Messers zu achten, denn nur so gibt es den optimalen Schliff.

Die Schleifsteine sind eine bewährte Möglichkeit, um möglichst effizient Messer zu schärfen. Es gibt die Steine in unterschiedlicher Körnung. Als guter Scherenschleifer beginnt man zunächst mit einer groben Körnung und arbeitet sich schrittweise bis zum feinkörnigen Material vor.

Nicht jeder verfügt zu Hause über umfangreiches Werkzeug und kann beispielsweise auf einen Schleifautomaten zurückgreifen. Das altbewährte Sandpapier hilft auch, um die Klinge wieder scharf zu bekommen. Dieser Vorgang dauert etwas länger, ist aber ebenso effektiv.

Preistipp
*Wir nutzen Affiliate Links beim Link auf Angebote.
*Amazon Angebot
€ 39.99

Zunächst wird das Schleifpapier mit einer groben Körnung ausgewählt. Im weiteren Bearbeitungsprozess folgt das Papier mit einer mittleren und am Ende mit der feinsten Körnung. Dadurch wird das Material des Messers erst grob bearbeitet und dann am Ende alle Unebenheiten für eine glatte Schnittfläche beseitigt.

Die mechanische Grasschere schärfen – auch hierfür gibt es verschiedene Techniken. Bewährt haben sich im Prinzip die gleichen Methoden wie bei der elektrischen Grasschere auch:

Das Schleifen erfordert Fingerspitzengefühl, denn bei zu viel Kraft und dem falschen Schleifmedium können sich die Klingen erhitzen und in Folge „verziehen“ – sprich so verformen, dass eine reibungslose Funktion nicht mehr gewährleistet ist. Damit dies nicht geschieht, am besten zunächst mit Sandpapier beginnen, um ein Gefühl für die Schleiftechnik selbst zu entwickeln.

Wer die Grasschere schärfen möchte, sollte sie (unabhängig von elektrisch oder mechanisch) immer säubern. Die Messer müssen von Rasen oder anderen Rückständen befreit werden (ähnlich bei der Wartung und Pflege von Rasentrimmer oder Rasenmäher).

Scherblatt
Abbildung 2: Das Scherblatt einer Grasschere kann entweder manuell nachgeschärft werden oder alternativ bei vielen Modellen durch ein entsprechendes Ersatz-Scherblatt ersetzt werden.

Durch die saubere Oberfläche lässt sich außerdem besser erkennen, wo die stumpfen Stellen an der Klinge sitzen. Um die Bearbeitung sicher vorzunehmen, sollte die Grasschere eingespannt sein. Dazu Schutzhandschuhe tragen und das Schärfen nie unmittelbar am Körper vornehmen.

Damit die Gartenpflege auch künftig mit sauberer Schnitttechnik möglich ist, müssen die Messer der Schere optimal gepflegt und scharf sein. Dafür braucht es nicht zwangsläufig einen Fachmann, wenn das Schärfen richtig durchgeführt wird.

Eigentlich gar nicht so schwer, dennoch machen immer wieder viele Gartenfreunde leicht vermeidbare Fehler, z.B.:

  • ruckartige Bewegungen
  • falsches Schleifmaterial
  • Messer werden nicht eingespannt
  • Schutzausrüstung wird vergessen
  • Schleifmaterialien sind nicht gereinigt
  • Hektik beim Arbeiten

Die Messer bzw. Klingen einer Grasschere sind hochsensibel. Ihre Bearbeitung erfordert Geduld und vor allem etwas Übung. Wer mit Ungeduld und zu viel Druck agiert, kann die Messer nachhaltig beschädigen. Unsaubere und nicht gleichmäßige Bewegungen beim Schleifen sorgen dafür, dass an einigen Stellen zu viel und an anderen Stellen zu wenig abgetragen wird.

Die Folge: Gleichmäßige Schnitte sind nicht mehr möglich. Deshalb gilt beim Schärfen: lang und ausreichende, gleichmäßige Bewegungen.

Wird die Grasschere nicht eingespannt bzw. fixiert, kann das nicht nur das Schleifergebnis beeinflussen. Nein, dadurch können sogar Verletzungen entstehen. Viele Hobby-Gärtner legen die Grasschere auf den Boden oder stecken sie in die Erde. Nun soll die Oberfläche geschärft werden.

Topseller
*Wir nutzen Affiliate Links beim Link auf Angebote.
*Günstigstes Angebot
-31% € 89.99
€ 61.99

Was passiert, wenn die Grasschere nicht ordentlich fixiert ist?

Sie wackelt und kann im schlimmsten Fall ungünstig mit der Messerkante auf den Körper fallen. Um ein optimales und vor allem sicheres Schleifen zu ermöglichen, sollte die Schere immer sachgemäß fixiert werden. Hierfür geeignet ist ein Werkzeugblock zum Einspannen. Damit können im Übrigen auch Rasenmähermesser oder Kettensägenblätter
optimal gepflegt werden.

Das Schärfen der Klingen kann nur dann optimal gelingen, wenn auch das Schleifmaterial von guter Qualität ist. Wurde es vorher benutzt, sollte es unbedingt von Rückständen befreit werden.

Befinden sich auf dem Sandpapier oder Schleifstein noch Spuren des einstigen Schleifvorganges, kann das die Klinge beschädigen. Ist das Schleifenmaterial zu verbraucht, sollte es ausgetauscht werden.

Das Schärfen der Schere sollte immer mit Geduld und dem notwendigen Eigenschutz erfolgen. Hierzu gilt es, die Klinge möglichst weit vom Körper entfernt zu halten, jedoch nah genug, um noch vernünftig arbeiten zu können.

Zur optimalen Schutzausrüstung gehören:

  • Schutzbrille
  • Handschuhe
  • festes Schuhwerk
  • schnittfeste Hose
Technische Ausstattung
Abbildung 3: Beim Nachschärfen einer Rasenschere tragen Arbeitshandschuhe sowie eine Schutzbrille zur Sicherheit des Anwenders bei.

Auch, wenn die Klinge vermeintlich klein ist, kann diese Schaden anrichten und zu Verletzungen führen. Fällt die Klinge beispielsweise auf den ungeschützten Oberschenkel oder Fuß, kann es Schnittverletzungen geben.

Nach der Arbeit im Frühling, Sommer und Herbst ist der Garten meist im Winterschlaf. Das gilt auch für sämtliche Hilfsmittel wie Grasschere und Co. Mit der richtigen Pflege überstehen auch sie den Winterschlaf und sind optimal für den Frühling gerüstet.

Hinweis

Was es alles zu beachten gilt und wie Sie Ihren Garten optimal winterfest machen verrät Ihnen unser Ratgeber-Artikel "Überwintern, aber richtig. So wird der Garten winterfest".

Zur Pflege der Gartenschere und Vorbereitung für die Überwinterung gehören:

  • Säubern der Schere, vor allem der Klinge
  • vor Frost geschützt aufbewahren
  • Schutz vor Nässe

Vor dem Winter sollte die Schere am besten noch nicht geschärft werden, sondern lediglich die Klinge von den letzten Rückständen vorangegangener Arbeiten befreit. Auch ist darauf zu achten, dass die Klinge nicht mit Nässe in Berührung kommt. Damit verhindert man Korrosionserscheinungen.

Zeigen sich die ersten Sonnenstrahlen und erwacht der Garten aus dem Winterschlaf, ist es Zeit, auch die Schere bereit zu machen. Einmal gründlich säubern und die Klinge schärfen. Jetzt kann es losgehen.

Hinweis

Zum Schneiden von Hecken und Zweigen ist die Heckenschere das bevorzugte Gartenwerkzeug. Wie Sie das Sägeblatt einer Heckenschere selber schärfen erfahren Sie in unserem Ratgeber-Artikel "Heckenschere schärfen und pflegen: So bleiben die Messer scharf".

Beim Schneiden der ersten Rasenstücke ist darauf zu achten, dass das Gras möglichst trocken ist. Feuchtes oder nasses Gras klebt an der Klinge und macht das präzise Schneiden nahezu unmöglich. Deshalb am besten nicht in den frühen Morgenstunden mit Resttau schneiden, sondern das Trocknen des Rasens in der Mittagssonne abwarten.


Bildnachweise:

  • Abbildung 1: adobe.com © maykal
  • Abbildung 2: adobe.com © sebastian
  • Abbildung 3: adobe.com © andrey