Überwintern, aber richtig. So wird der Garten winterfest

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Überwintern, aber richtig. So wird der Garten winterfest

Sie haben das große Aufräumen vor dem Winter bereits in weiten Teilen erledigt, der Rasen und die Bepflanzung sind bestens für die bevorstehenden Monate präpariert und sogar das Gewächshaus ist schon vorbereitet. Dann sind schon viele wichtige Schritte getan, aber das Ziel „winterfester Garten“ ist noch nicht ganz erreicht. Einige letzte Handgriffe sind schon noch zu erledigen und diese sind keineswegs unwichtig.

Im Gegenteil: Insbesondere Teichanlagen bedürfen viel Aufmerksamkeit und das gilt in gleichem Maße für Gartenhäuschen, kleinere Pflanzen – und nicht zuletzt das verwendete Handwerkzeug. Nach einem letzten Kraftakt kann sich aber nicht nur der Garten auf eine längere Ruhepause freuen.

Winterlandschaft

Abbildung 1: Im Winter gibt es im Garten nicht viel mehr zu tun, als die Vögel zu füttern? Mag sein, aber damit es in der kalten Jahreszeit nicht doch noch zu hektischer Betriebsamkeit kommen muss, sollte der ausklingende Herbst umso mehr dafür genutzt werden, den Garten winterfest zu machen. Und das hört nicht bei der Rasenpflege oder dem Beschneiden der Pflanzen auf.

Ganz gleich, ob das Gartenhaus aus funktionalen Gründen oder wegen der Gemütlichkeit aufgestellt wurde, es soll seine Aufgaben möglichst lange wahrnehmen können. Aus diesem Grund sollte es vor dem ersten Frost und Schnee genügend Aufmerksamkeit bekommen, damit es unbeschadet durch den Winter kommt.

  • Kontrollgang: Ganz ähnlich wie beim Gewächshaus ist eine abschließende Kontrolle vor dem Ende der Gartensaison Pflicht. Selbst kleinste Risse an Türen, Fenstern oder den Wänden können unter der Einwirkung von Frost zu großen Beschädigungen führen. Begutachten Sie außerdem das Dach und nehmen Sie je nach Zustand die nötigen Ausbesserungen vor. Die Außenwände schützen Sie mit einer Holzlasur vor eindringender Feuchtigkeit.

  • Isolierung: Ist prinzipiell nur dann notwendig, wenn Sie das Gartenhaus auch während der Wintermonate gerne nutzen wollen. Bei einer Nutzung als Geräteschuppen kann auf Isolierarbeiten verzichtet werden. Allerdings kann ein Luftentfeuchter sinnvoll sein, damit sich über den Winter kein Schimmel in der feuchten Umgebung ansiedeln kann – besonders bei eingelagerten Polstermöbeln ist eine solche Maßnahme eine Überlegung wert. Andernfalls sollten Sie, wie auch bei Wohnräumen, regelmäßig für Frischluft sorgen.

    Schneebedeckte Gartenlaube

    Abbildung 2: Ob richtige Laube oder bloßer Geräteschuppen, Gartenhäuser sollten auf die Härten des Winters sorgfältig vorbereitet werden.

  • Wasserzufuhr: Verfügt das Gartenhaus über einen Wasseranschluss, sollte dieser vor dem ersten Frost trockengelegt werden. Nachdem Sie den Anschluss abgedreht haben, öffnen Sie die Wasserhähne, um das restliche Wasser aus den Leitungen ablaufen zu lassen. Ansonsten drohen die Wasserleitungen zuzufrieren oder gar zu platzen. Hinweis: Das gilt übrigens auch für Regenwassertonnen. Entleeren Sie diese, damit die Tonnen durch das Eis nicht beschädigt werden.

  • Dach: Sollte es soweit kommen und der gefallene Schnee zu einer Belastung für die Dachkonstruktion werden, greifen Sie rechtzeitig ein und beseitigen Sie die weiße Pracht so weit wie möglich. Das verringert einerseits die Einsturzgefahr, andererseits kann so weniger Feuchtigkeit in das Dach eindringen.

Herbstlaub und Frost stellen für Gartenteiche eine echte Bewährungsprobe dar, nicht zu vergessen die darin heimischen Lebewesen. Falls Sie nicht schon vorsorglich ein Netz über Ihrem Teich gespannt haben, um das herabfallende Laub aufzufangen, müssen Sie mit einem Kescher lose Pflanzenreste aus dem Wasser fischen. Ansonsten droht das Pflanzenmaterial bei seiner Zersetzung den Sauerstoffgehalt des Gewässers erheblich zu senken – für Teichfische droht dann Erstickungsgefahr.

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  • Eisdecke: Die geht allerdings ebenfalls von einer geschlossenen Eisdecke aus, die die Sauerstoffzufuhr von außen verhindert. Mit einem einfachen Eisfreihalter können Sie diese Gefahr allerdings ausräumen. Beachten Sie trotzdem die Tiefe ihres Gartenteiches, damit ist gewährleistet, dass sich ausreichend warmes Wasser (4 Grad Celsius) am Grund ansammelt und das Überleben der Fische ermöglicht.

  • Fischfutter: Solange die Wassertemperatur noch über 10 Grad Celsius liegt, können Sie die Teichfische weiterhin füttern. Erst bei Temperaturen, die dauerhaft unter diesem Niveau liegen, verfallen Fische in die Winterruhe.

    Zugefrorener Gartenteich

    Abbildung 3: Ohne tierische Bewohner kann die Gartenteichdecke durchaus ganz zufrieren. Um das Beseitigen von Pflanzenmaterial sollten Sie sich trotzdem rechtzeitig kümmern.

  • Teichpumpen: Sorgen normalerweise für die Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff, allerdings ist die frostige Umgebung nichts für dieses Gerät. Nehmen Sie die Pumpe lieber aus dem Teich und lagern Sie sie nach einer gründlichen Reinigung in einem Wasserbehälter im Keller oder einem frostfreien Raum ein. Mit einem Teichfilter sollten Sie ähnlich verfahren.

  • Pflanzenmaterial 1: Nicht nur die Wasseroberfläche muss von pflanzlichen Überresten befreit werden. Auf dem Grund verwandeln sie sich sonst in einen fauligen Schlamm, der die Wasserqualität mindert.

  • Pflanzenmaterial 2: Wie die meisten anderen Gartenpflanzen brauchen auch die Wasserpflanzen einen sauberen Beschnitt vor dem Winter. Das betrifft übrigens sowohl die Exemplare um den Teich herum als auch die im Teich. Unterwasserpflanzen müssen Sie aber nicht über Gebühr ausdünnen, sie liefern durch den Winter weiterhin Sauerstoff. Lassen Sie auch bei umstehenden Schilf immer ein gutes Stück von etwa 20 cm stehen, so haben viele Insekten ein Lager zum Überwintern.

  • Frostschutz für Exoten: Es gibt außerdem Wasserpflanzen, die für die hiesigen Temperaturstürze nicht geschaffen sind. Exoten wie Wasserhyazinthen und Lotospflanzen sind niedrigen Gradzahlen gegenüber empfindlich und sollten deshalb über den Winter in einem Eimer Wasser in einen frostfreien Raum überführt werden. Achten Sie aber darauf, dass die Pflanzen genügend Licht bekommen.

Auch Kübelpflanzen verbringen die kalten Monate besser in einem geeigneten Winterquartier. Es gibt allerdings Arten, die widerstandsfähig genug sind, um über den Winter im Garten zu verbleiben. Koniferen, Buchsbaum, Bambus und Kirschlorbeer etwa sind solche winterfesten Kandidaten. Für sie müssen Sie keine speziellen Schutzmaßnahmen ergreifen.

Anders verhält es sich mit empfindlicheren Kübelpflanzen, bei denen das richtige Vorgehen dennoch durchaus unterschiedlich aussehen kann. Haben Sie im Garten beispielsweise Pflanzen, die trotz ihrer Kälteempfindlichkeit mit einem gewissen Maß an Frost zurechtkommen, dann schützen Sie diese mit einer Folie. Wickeln sie am besten auch die Kübel mit ein.

Halten Sie sich aber eine Möglichkeit offen, die Pflanzen gießen zu können – das wird nämlich während trockener Perioden im Winter weiterhin notwendig sein. Rosen brauchen ebenfalls ein Mindestmaß an Schutz, hierzu reicht aber schon ein wenig Kompost, der die Pflanze bis zur Veredelungsstelle einschließt.

Pflanzenschutz

Abbildung 4: Je nach Widerstandsfähigkeit können die Pflanzen (mit entsprechendem Schutz) draußen überwintern oder müssen nach drinnen verfrachtet werden.

Nicht winterharte Kübelpflanzen (dazu gehören unter anderem Vertreter, die ursprünglich im Mittelmeerraum heimisch sind, wie zum Beispiel Oleander oder Olivenbäume) können – sofern der Platz ausreicht – im Keller eingelagert werden. Ebenso können Sie mit Pflanzkästen für den Balkon verfahren. Auf diese Weise müssen die Kästen im Frühling und Sommer nicht neu bepflanzt werden, denn Geranien und Fuchsien überstehen den Winter so problemlos.

  1. Hinweis: Die Umquartierung sollten Sie möglichst spät, aber unbedingt vor dem ersten Frost erledigen.

  2. Hinweis: Beachten Sie, dass das Winterquartier trocken und hell ist, außerdem sollte es durchgehende Temperaturen zwischen 2 und 10 Grad Celsius garantieren (Ausnahme: tropische Gewächse). Sie müssen ebenfalls weiter gegossen werden, gehen Sie damit aber behutsam vor und wässern Sie die Pflanzen nur, wenn der Boden ganz trocken ist. Laubabwerfende Pflanzen überwintern übrigens am besten in eher dunklen Räumen.

So wie die Arbeit können auch die Gartengeräte im Winter ruhen. Bevor die Gerätschaften für die Wintermonate eingelagert werden, sollten sie aber gründlich von den Spuren der zurückliegenden Gartenarbeiten befreit werden.

Nach der vorbereitenden Behandlung können Sie Ihre Gerätschaften für den Winter einlagern. Im Idealfall verstauen Sie die Werkzeuge an einem trockenen oder staubfreien Ort – etwa das ebenfalls schon winterfeste Gartenhaus. Verstauen Sie scharfe Gegenstände nicht zusammen in einer Schublade, dadurch entsteht Reibung, die die Klingen stumpf macht.

Mit Haken oder Wandhalterungen werden die Geräte nicht nur ordentlich verstaut, sondern auch nicht zur Stolperfalle. Als zusätzlichen Schutz für größere Gartengeräte wie Benzin-Rasenmäher ist eine Abdeckung denkbar. Damit sollten die Wintervorbereitungen abgeschlossen sein.


Bildnachweise:

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  • Abbildung 5: fotolia.com © pure-life-pictures