Das große Aufräumen: Gartenarbeiten im Herbst

Herbstlaub

Abbildung 1:
Im Sommer bereitet der heimische Garten ebenso viel Freude wie Arbeit. Sobald der Herbst beginnt, kommt die Natur langsam zur Ruhe, da sollte es bei der Gartenarbeit eigentlich genauso aussehen. Tatsächlich gibt es in dieser Übergangszeit noch recht viel zu tun, denn Pflanzen und Ausstattung wollen auf den Winter vorbereitet werden.
Gleichzeitig können schon die Planungen für den bevorstehenden Frühling beginnen. Es bleibt also betriebsam im herbstlichen Garten.

Bis in den Oktober hinein schafft es das Wetter oftmals noch, jegliche Gedanken an den bevorstehenden Winter weit weg zu schieben. Wenn die Herbstsonne golden scheint und die Außentemperaturen den Gartenaufenthalt im T-Shirt erlauben, fällt es schwer, mit der aktuellen Gartensaison abzuschließen.

Wobei das ohnehin relativ ist, denn nur weil es nicht mehr möglich ist, gemütlich zwischen Blumen und unter dem grünen Laubdach der Bäume beisammen zu sitzen, bedeutet das keineswegs das Ende der Gartenarbeit. Insofern müsste man richtigerweise von der Sommersaison sprechen, denn genau genommen hat ein Garten gewissermaßen ganzjährig Saison. Einzig im Winter bleibt nicht mehr viel zu tun, weil sich Natur und Garten dann bis zum Frühjahr zur Ruhe begeben.

Umso mehr gibt es dafür im Herbst zu tun: Die Farbenpracht des Herbstlaubs ist zwar schön, aber gleichzeitig ein untrügliches Zeichen dafür, noch einmal kräftig anzupacken. Neben dem Genießen der letzten schönen Stunden, gilt es den Garten langsam winterfest zu machen und die ersten Vorbereitungen für das neue Jahr zu treffen.

Bunte Herbstpracht

Abbildung 2:
Genießen Sie die bunte Herbstpracht im Garten so lange wie möglich, bevor die Aufräumarbeiten und Vorbereitungen für den Winter losgehen.

Damit der Garten im Frühling wieder zur blühenden Freude gedeiht, muss er schon im Herbst entsprechend präpariert werden. Das Programm ist dabei recht umfangreich, mit der folgenden To-Do-Liste sollte es aber gelingen, alle wichtigen Punkte abzuhaken und den Winter getrost und voller Vorfreude verbringen zu können.

Die Möglichkeiten in puncto Bepflanzung sind im Herbst zwar einigermaßen begrenzt, andererseits kann nach dem Verblühen der Pflanzen ein Überblick über die bisherige Gestaltung gewonnen werden. Stellen Sie sich die Frage, wo sie Verbesserungs- oder Handlungsbedarf sehen, wo die Stellen liegen, die ihnen nicht mehr so gut gefallen. In den Wintermonaten können Sie dann die Planungen angehen und im Herbst noch einige wichtige Grundsteine legen.

Solange die Temperaturen noch vergleichsweise mild sind, bieten sich die Herbstmonate durchaus an, um neue Pflanzen einzusetzen oder alte an einen neuen Platz zu versetzen. Da von einer ausreichenden Menge Feuchtigkeit ausgegangen werden kann, finden die Wurzeln ideale Voraussetzungen vor, um sich im Boden auszubilden.

Frühlingsblüher können Sie ebenfalls schon jetzt einpflanzen. Beachten Sie aber die Wahl des Standorts, damit die Bedingungen im Frühjahr, wenn die Blüten aus dem Boden brechen, optimal sind. Zum Einpflanzen brauchen die Blumenzwiebeln eine Tiefe, die mindestens doppelt so groß sein sollte wie die Zwiebel selbst.

Herabfallendes Laub und oft anhaltende Nässe machen die Pflege des Rasens während der Herbstmonate schwer und nicht sehr angenehm, dennoch sollte das Grün vor dem Winter noch ein letztes Verwöhnprogramm erhalten.

Rasenlaub

Abbildung 3:
Zu viel Laub auf dem Rasen sorgt im Herbst für braune oder gar kahle Stellen, es sollte daher entfernt werden. So kann sich das Gras sogar noch einmal erholen, bevor der Winter kommt.

  • Vertikutieren Sie den Rasen noch einmal, um ihn von totem Pflanzenmaterial und Moos zu befreien und behandeln Sie ihn anschließend mit Kalidünger. Das fördert die Wurzelbildung, was vor dem Winter, wenn der Frost in den Boden dringt, besonders wichtig ist. Herkömmlicher Dünger mit hohem Stickstoffgehalt hingegen ist eher nachteilig: Zu hoher Rasen ist frostanfällig.
  • Bis Mitte Oktober wachsen Halme und Wurzeln noch weiter, weswegen kahle Stellen ebenfalls im Herbst noch nachgebessert werden können.
  • Im Herbst muss der Schnitt beim Mähen allerdings nicht mehr so kurz ausfallen. Kürzer als fünf Zentimeter sollte der Rasen nach dem letzten Rasenmähen – das kann noch um November vorgenommen werden – nicht sein. So ist er lang genug, um noch ausreichend Sonnenlicht aufnehmen zu können und gleichzeitig kurz genug, um nicht dem Frost zum Opfer zu fallen.
  • Entfernen Sie in jedem Fall in regelmäßigen Abständen das Laub von den Rasenflächen. Es droht sonst, das Gras zu erdrücken, weil diesem Sauerstoff und Licht fehlen.

Im Herbst lohnt es sich nochmals die Hecke zu schneiden und auch andere Formgehölze anzugehen. Allerdings unter Berücksichtigung der jeweiligen Besonderheiten:

  • Hecken erleiden schlimmstenfalls faulige Stellen durch Nässestau, werden sie nicht rechtzeitig geschnitten. Fäule wegen eines Mangels an Frischluft und Sonnenlicht kann allerdings auch durch Laub entstehen, dass auf die Hecke fällt und nicht rechtzeitig bzw. regelmäßig entfernt wird. Achten Sie aber darauf, besonders bei wintergrünen Hecken keine Löcher zu schneiden – die wachsen im Winter nämlich nicht mehr zu.
  • Stauden, die bereits beginnen, gelb zu werden oder deren Stängel bereits sichtlich an Kraft verlieren, sollten Sie ebenfalls zurückschneiden. Im Idealfall lassen Sie die Stauden aber möglichst lange über den Winter stehen, damit es aufgrund der fehlenden Masse nicht zu Schäden durch Frost kommt.
  • Bei Rosen können Sie hingegen beherzter mit der Schere herangehen und diese bis zu den Trieben herunterschneiden. Die sollten Sie aber in jedem Fall anbinden, um Verletzung durch starken Wind zu vermeiden.
Hecke schneiden

Abbildung 4:
Viele Gewächse wie Hecken oder Stauden sollten im Herbst beschnitten werden – aber nur so weit, dass sie den Winter schadlos überstehen können.

Um den Pflanzen keine nachhaltigen Schäden durch zu starkes Beschneiden beizufügen, sollten Sie im Zweifelsfall noch einmal Informationen zu den jeweiligen Exemplaren einholen. Die Höhen, bis zu denen Gehölze und Sträucher zurückgeschnitten werden können, variieren nämlich.

Hinweis:
Auch wenn normalerweise sinnvoll ist, das herumliegende Laub zu entfernen, so können bzw. sollten Sie es in bestimmten Fällen trotzdem liegen lassen. Besonders Staudengewächse profitieren von der Laubdecke, da sie einerseits vor Frost schützt, andererseits aber auch vor dem Austrocknen. Stehen in ihrem Garten also frostempfindliche Gewächse, dann gönnen Sie diesen den hilfreichen Schutz. Der dient im Frühjahr zusätzlich noch als Nährstofflieferant für den Boden.

Sollten Sie neben Pflanzen außerdem eine vielfältige Fauna vorfinden, gönnen Sie dieser doch einige Laubhaufen, die Sie z.B. mit dem Laubbläser zusammentragen. Sie dienen Igeln und anderen Kleintieren als Winterquartier. Möchten Sie Ihr Laub lieber loswerden, sehen Sie besser von einem Feuer im Garten ab – das Verbrennen von Laub ist weitestgehend verboten (das gilt übrigens auch für die Entsorgung im Wald). Packen Sie die Blätter besser in die Bio-Tonne oder liefern Sie sie auf der nächsten kommunalen Sammelstelle für Grünschnitt ab.

Das Vor- und Zurückstellen der Gartenmöbel ist nicht nur eine Eselsbrücke für die Zeitumstellungen, es ist auch einer der Punkte auf der Herbst-Checkliste für den Garten. Wie Sie Ihre Möbel handhaben, hängt allerdings ganz davon ab, aus welchem Material diese bestehen.

  • Kunststoffmöbel beispielsweise sind prinzipiell so witterungsbeständig, dass sie auch draußen überwintern können. Gänzlich ohne Schutz vor Niederschlag und Sturm sollten sie aber trotzdem nicht bleiben. Schutzhüllen erfüllen den Zweck in ausreichendem Maße.
    Vorsicht ist allerdings bei Möbeln geboten, die aus Plastik gefertigt sind – das ist frostanfällig und wird bei Minusgraden spröde. Solche Gartenmöbel holen Sie deshalb besser in ein geschütztes Winterlager.
  • Eine gründliche Reinigung hilft ebenfalls dabei, Frostschäden zu vermeiden. Kunststoffmöbel sollten Sie deshalb vor dem Einpacken mit einem Putzmittel säubern und anschließend gründlich trockenwischen.
  • Alle Gartenmöbel aus Naturmaterialien (Holz, Weide, Rattan) gehören über den Winter in einen trockenen Innenraum. Darüber hinaus sollten sie mit einer entsprechenden Behandlung saubergemacht werden: Holzmöbel können Sie mit einer Wurzelbürste und klarem Wasser von Schmutz befreien, anschließend tragen Sie etwas Öl gegen ein mögliches Austrocknen auf. Bei Korb- und Rattanmöbeln reicht der Bürsteneinsatz ebenfalls aus, gegebenenfalls gehen Sie mit etwas Lack darüber.
  • Unabhängig von der sonstigen Materialbeschaffenheit sollten Sie alle Metall- oder Kunststoffgelenke für die Zeit im Winterlager einfetten. Hierzu reicht ein wenig Vaseline aus.
  • Ziehen Sie auch noch mal alle Schrauen mit einem Akkuschrauber nach, dann sparen Sie sich diese Arbeit im arbeitsreichen Frühling.
Gartenmöbel

Abbildung 5:
Damit es ab dem nächsten Frühling wieder genauso gemütlich werden kann, sollten die Gartenmöbel rechtzeitig vor der Witterung von Herbst und Winter geschützt werden.

Die wichtigsten Punkte sind damit abgehandelt, je nach Garten ist die Arbeit damit aber noch lange nicht getan. Die Erntezeit steht für viele Obst- und Gemüsesorten an. Wer über einen Teich verfügt, wird auch in dessen Pflege noch einige Zeit und Mühe investieren müssen, um diesen winterfest zu machen.

Und ein Gewächshaus will ebenso für die kalte Jahreszeit vorbereitet werden. Der Lohn der Mühen ist allerdings ein beruhigtes Gefühl im Winter und ein guter Start in den Frühling.


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