Kettensäge springt nicht an: Ursachen und Lösungen

Die Arbeit wartet, doch die Kettensäge springt nicht an. Nun ist guter Rat teuer, denn dafür kann es viele Ursachen geben. Wichtig bei der Fehlersuche: Immer Vorsicht walten lassen und dafür sorgen, dass die Säge nicht doch urplötzlich anspringen und Hände oder andere Körperregionen verletzen kann.

Kettensäge starten
Abbildung 1: Häufig muss man mehr als einmal den Seilzugstarter betätigen, damit der Motor der benzinbetriebenen Kettensäge aufheult und seine Tätigkeit aufnimmt.

Springt die Benzin-Kettensäge nicht an, ist dafür oft ein Problem mit der Zündkerze oder dem Luftfilter verantwortlich.

Doch es gibt auch weitere Ursachen, warum die Kettensäge nicht anspringen will:

  • schlechtes Kraftstoffgemisch
  • verschmutztes Kraftstoffsieb
  • dreckiger oder falsch eingestellter Vergaser
  • der Motor hat einen Schaden

Um herauszufinden, warum die Kettensäge nicht anspringt, ist eine akribische und vorsichtige Fehlersuche notwendig.

Wird die Motorsäge häufig benutzt, sind Rußpartikel an der Zündkerze völlig normal. Je stärker die Rückstände, desto schlechter wird die Zündung. Anfänglich kann sich das in einer Zündverzögerung bemerkbar machen. Irgendwann heißt es dann womöglich: Die Kettensäge springt nicht mehr an.

Vergleichssieger
*Wir nutzen Affiliate Links beim Link auf Angebote.

Zündkerzenprobleme sind immer wieder bei motorbetriebenen Gartengeräten wie benzinbetriebenen Rasenmähern oder Vertikutiergeräten die Ursache für Startschwierigkeiten.

Das Problem lässt sich mit etwas Geschick leicht lösen. Hierfür wird die Zündkerze ausgebaut und zum Reinigen bereitgelegt. Behilflich ist dabei ein sauberes Tuch. Vorsicht vor zu starkem Reiben, damit sich die Elektrode nicht verbiegt. Ist die Zündkerze sehr stark verschmutzt, sollte sie besser ersetzt werden.

Die Kettensäge springt nicht an. Nicht immer ist gleich ein Motorschaden ursächlich dafür. Manchmal ist es ein verschmutzter Luftfilter, der die Sauerstoffzufuhr zum Motor unterbindet und den Startvorgang verzögert oder unmöglich macht.

Um das Problem zu beheben, zunächst den Luftfilter kontrollieren. Finden sich darin Schmutzrückstände, sollte er gereinigt werden. Lassen sich die Rückstände nicht vollständig entfernen, ist es Zeit, ihn zu erneuern.

Luftfilter
Abbildung 2: Ein verschmutzter Luftfilter führt oft zu Startschwierigkeiten bzw. einem "unrunden" Motorlauf.

Startschwierigkeiten kann es auch geben, wenn der Sprit eine schlechte Qualität hat und das Kraftstoffsieb verdreckt ist. Steht das Benzin zu lange im Tank und wird die Motorsäge nicht genutzt, kann es zu Startschwierigkeiten kommen. Gleiches gilt auch, wenn das Kraftstoffsieb durch Verunreinigungen im Gemisch verstopft ist.

Um das Sieb zu reinigen, ist etwas mehr Aufwand notwendig. Dafür muss zunächst sichergestellt sein, dass der Kraftstoff nicht bei der Demontage in den Innenraum auslaufen kann. Am besten den Tank vorher leeren und den Schlauch vorsichtig entfernen.

Tipp: Bevor Arbeiten an der Kettensäge beginnen, immer die Zündkerze abziehen. Damit wird sichergestellt, dass die Kettensäge nicht plötzlich anspringt und Verletzungen hervorruft. Bei einer Elektro-Kettensäge sollte analog das Netzkabel gezogen werden, bei akkubetriebenen Kettensägen der Akku vorher entfernt werden.

Ein falsch eingestellter oder verschmutzter Vergaser kann ebenfalls die Ursache sein, wenn die Kettensäge nicht anspringt. Wer diesen Verdacht hat, sollte eine Fachwerkstatt aufsuchen. Der Ausbau bzw. die Reinigung des Vergasers erfordert nicht nur Geschick, sondern auch fachliche Expertise. Wer sich diese Arbeitsschritte nicht zutraut, sollte die Motorsäge besser vom Fachmann prüfen lassen.

Nach einigen Arbeiten kann es passieren, dass die Kettensäge nicht mehr anspringt. Ursache dafür kann der Motor sein. Häufig wird er vor allem bei *Überbelastung heiß, sodass die einzelnen Bauteile des Motors Schaden nehmen.

Preistipp
*Wir nutzen Affiliate Links beim Link auf Angebote.

Springt die Kettensäge auch ohne Nebengeräusche (beispielsweise ein verzögertes Blubbern) nicht mehr an, ist oft der Kolben daran schuld. Ist der Motor vorher heiß gelaufen, kann sich der Kolben festfressen. In diesem Fall kommt auch die Hilfe vom Fachmann zu spät und der Motor muss vollständig ersetzt werden.

Die Kettensäge springt nicht an? Es gibt einige Dinge, welche Besitzer mit etwas Geschick und dem richtigen Material selbst reparieren können. Verbrauchsmaterialien, die auch in der heimischen Werkstatt vorhanden sein sollten, sind:

  • Zündkerzen
  • Ersatzkette
  • Luftfilter
  • Rückholfeder
  • Anwerfseil

Um beispielsweise Zündkerzen zu ersetzen oder zu reinigen, ist der Kerzenschlüssel behilflich. Für das Lösen von Schrauben am Gehäuse zum Tausch von Luftfilter und Co. helfen gängige Schraubenschlüssel weiter.

Zündkerze
Abbildung 3: Neben dem Luftfilter ist die Zündkerze oft Auslöser von Startproblemen. Eine verschmutzte Zündkerze sollten gereinigt oder ggf. durch eine neue ersetzt werden.

Findige Hobbhandwerker kommen irgendwann mit einer Überprüfung der Zündspule in Kontakt. Springt die Kettensäge nicht oder nur zögerlich an, kann das auch an der Spule liegen.

Wie lässt sich herausfinden, ob die Zündspule die Problemursache ist? Dafür wird ein Voltmeter benötigt. Auch das sollte bei jedem Hobbyhandwerker zu finden sein. Aber Vorsicht, denn die Messung benötigt äußerste Umsicht, denn hier geht es um die Messung von Strom. Bevor die Zündspule überprüft wird, sollten folgende andere möglichen Ursachen überprüft werden:

  • Defekt am Zündkabel
  • verschmutzte Zündkerzen
  • Dreck am Polrad
  • Verschleiß am Kombihebel

Können alle anderen Gründe für die nicht funktionstüchtige Kettensäge ausgeschlossen werden, bleibt eine fehlerhafte Spule als Auslöser.

Eine regelmäßige Wartung der Kettensäge sorgt dafür, dass sie länger zuverlässig läuft. Die Wartung lässt sich mit Kenntnis des Gerätes und etwas Geschick selbst übernehmen. Dafür werden verschiedene Materialien benötigt:

  • Schraubenzieher
  • etwas Wasser und Seife
  • Mikrofasertücher

Die Wartung selbst besteht aus fünf Schritten: die Vorbereitung, die Entfernung der Kette, die Reinigung des Gehäuses, die Reinigung der Kette und das Schmieren der Motorsäge.

Zur Vorbereitung gehört es, die Motorsäge in eine stabile Lage zu bringen. Außerdem wird der Zündkerzenstecker gezogen bzw. die Stromzufuhr bei einer elektrobetriebenen Kettensäge getrennt. Bestenfalls liegt die Motorsäge auf einem stabilen Untergrund, sodass sie komfortabel bearbeitet werden kann.

Im nächsten Schritt erfolgt die Entfernung der Kette:

  1. Lösen der Anti-Kickback-Kettenbremse
  2. mit Schraubenschlüssel die Muttern an der Stangenseite lösen
  3. Kette und Stange vom Antriebskopf entfernen

Im weiteren Verlauf wird auch das Gehäuse gereinigt. Besonders gründlich wird es, wenn das Gehäuse möglichst in seine Einzelteile zerlegt wird. Zu empfehlen ist die umfangreiche Reinigung vor allem nach schweren Arbeiten, mindestens aber einmal pro Jahr. Bei der Reinigung des Gehäuses werden grobe und alle anderen Rückstände möglichst präzise entfernt. Behilflich dabei ist das saubere Mikrofasertuch. Hartnäckige Verschmutzungen lassen sich mit Wasser und etwas Seifenlauge lösen.

Hinweis

Vor dem Arbeiten mit einem gefährlichen Werkzeug wie der Kettensäge empfiehlt es sich zunächst einen Kettensägen-Führerschein zu erwerben. Weitere Infos dazu enthält unser Ratgeber-Artikel "Kettensägenschein machen: Kursmodule, Kosten und Anforderungen".

Die Reinigung der Kette gehört ebenso zum Gesamtprozess. Um die hartnäckigen Fettrückstände zu entfernen, am besten eine Drahtbürste zu Hilfe nehmen. Einweichen in Reinigungsmittel kann helfen, die starken Verkrustungen zu lösen. Besonders hartnäckige Rückstände auf der Kette können durch einweichen (ca. 10-15 Minuten) gelöst und mit dem Tuch beseitigt werden. Sobald dies geschehen ist, wird die Kette getrocknet und für den Wiedereinbau präpariert.

Vor dem Zusammensetzen der Motorsäge wird die Kette noch einmal leicht eingeschmiert. Nach dem erneuten Einsetzen der Kette werden mögliche Rückstände entfernt. Dann das gesamte Gehäuse schließen, sämtliche Verschraubungen festziehen und noch einmal die Sichtprobe machen. Bevor die Motorsäge wieder mit dem Strom in Verbindung tritt bzw. der Zündkerzenstecker aktiviert wird, sollten alle Schrauben und die Kette wirklich fest sitzen.

Im Anschluss wird ein Probelauf gestartet. Auch dafür unbedingt Handschuhe und die Schutzkleidung anlegen, um ein mögliches Abspringen der Kette mit Verletzungsfolgen durch unachtsames Montieren, zu vermeiden.

Tipp: Soll die Motorsäge längere Zeit nicht genutzt werden, sollte sie gut geschützt aufbewahrt werden. Am besten mit einem Tuch abdecken, sodass sich in den Zwischenräumen kein Dreck absetzen kann. Ist die Motorsäge längere Zeit unbenutzt, ist eine vorherige Entleerung des Tanks ratsam.

Springt die Kettensäge nach der langen Pause noch nicht beim ersten Mal an, bloß keine Sorge. Das kann völlig normal sein. Am besten noch ein bis zweimal probieren. Startet der Motor immer noch nicht, dann die möglichen Fehlerursachen nochmal durchgehen.


Bildnachweise:

  • Abbildung 1: adobe.com © sementsova321
  • Abbildung 2: adobe.com © ilya
  • Abbildung 3: adobe.com © borislav15