Inhaltsverzeichnis
Hecken richtig schneiden: So gelingt der Rück- und Formschnitt
- Rückschnitt vs. Formschnitt: Was ist der Unterschied?
- Der richtige Zeitpunkt für den Heckenschnitt
- Hecke richtig schneiden: auf die Pflanzen kommt es an
- Das Wetter spielt für den optimalen Schnitt eine wesentliche Rolle
- Diese individuellen Pflegetipps für die Heckenarten beachten
- Diese Ausrüstung benötigst du für den optimalen Schnitt
- Hecke richtig schneiden - das wird noch benötigt
- Diesen Haltungsfehler beim Heckenschnitt vermeiden
Es ist nicht immer ganz einfach, die Hecke richtig zu schneiden. Wann ist der optimale Zeitpunkt und was wird dafür benötigt? Mit den richtigen Hilfsmitteln und Tipps für den Heckenschnitt können auch Hobbygärtner formschöne und gepflegte Ergebnisse erzielen.
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Rückschnitt vs. Formschnitt: Was ist der Unterschied?
Wer die Hecke richtig schneiden möchte, sollte vor allem auf die Jahreszeit achten. Wann die Arbeiten im Garten erlaubt sind, ist im Bundesnaturschutzgesetz klar geregelt. Verboten sind umfassende Schnitte vom 1. März bis 30. September für den Rückschnitt.
Ausnahmen gibt es nur, wenn die Heckenschere für einen schonenden Schnitt mit Blick auf das Wohl der Tiere vorgenommen wird (Formschnitt). Ohne Bedenken kann die Hecke allerdings im Januar oder Februar sowie ab Ende September geschnitten werden. Wichtig: Es sollte kein Frost herrschen.
Der richtige Zeitpunkt für den Heckenschnitt
Wann ist der ideale Zeitpunkt, um die Hecken richtig zu schneiden? Erwacht der Garten im Frühjahr aus dem Winterschlaf (meist ab Februar), ist es Zeit. Damit die Heckenpflanzen auch künftig optimal und vor allem gleichmäßig wachsen, brauchen sie einen regelmäßigen Schnitt, so wie der Rasen mit dem Vertikutierer/Rasenlüfter bearbeitet werden muss, damit er wieder frei atmen kann.
Im Februar bilden die Hecken noch keine üppigen Triebe aus, sodass die Strapazen für das Gehölz deutlich geringer ausfallen. Nach dem Schnitt können durch Regen und Frühlingssonne neue Triebe und später Blätter ausgebildet werden, welche für einen formschönen und optimalen Sichtschutz sorgen.
Tipp: Die Äste der Hecke bieten vor allem Vögeln viel Platz, um in aller Ruhe zu nisten. Durch den frühzeitigen Rückschnitt werden die Tiere später nicht beim Nestbau oder in der Brutzeit gestört.
Hecke richtig schneiden: auf die Pflanzen kommt es an
Wann der optimale Zeitpunkt für den Schnitt der Hecke ist, wird auch durch die Pflanzen bestimmt. Kirschlorbeer kann bereits im Februar geschnitten werden. Wer hingegen eine Hecke aus Frühjahrsblühern (u. a. Forsythien) hat, sollte bis nach der Blütezeit warten und erst dann mit dem intensiven Zuschneiden beginnen.
Liguster sollte erst zwischen April und August in Form gebracht werden. Wichtig bei dieser Heckenpflanze ist der zweifache Schnitt. Optimalerweise erfolgt der erste Schnitt im Juni und der zweite noch einmal Ende August. Wer diesen zweiten Schnitt verpasst (beispielsweise durch die Urlaubsreise), kann ihn im Februar nachholen. Aber Vorsicht: unbedingt vor dem Austrieb.
Das Wetter spielt für den optimalen Schnitt eine wesentliche Rolle
Durch den Schnitt der Hecke wird sie nicht nur für künftiges Wachstum vorbereitet, sondern an den Schnittkanten auch besonders empfindsam. Deshalb sollte der Formschnitt bei den meisten Hecken im Spätsommer erfolgen.
Damit bereiten Gartenfreunde die Hecke für den Winter vor:
- Schwache Triebe werden entfernt
- die Schnittstellen können vor der Frostperiode verwachsen
Die Hecken richtig schneiden – auch die Konstellation am Himmel spielt eine wesentliche Rolle. Das Schneiden bei intensiver Sonneneinstrahlung ist nicht optimal, da die Pflanze an den Schnittstellen braune Stellen ausbilden und vertrocknen kann. Besser geeignet: bewölkter Himmel, trübes Wetter.
Diese individuellen Pflegetipps für die Heckenarten beachten
Abhängig von der gewählten Pflanzenart sind ein oder zwei Schnitte pro Jahr erforderlich. Worauf Gartenfreunde achten müssen, zeigt die Übersicht der beliebtesten Heckenarten:
- Thuja: zwei Schnitte pro Jahr; auf einen starken Formschnitt verzichten
- Liguster: zwei Schnitte pro Jahr; starke Formschnitte sind hier sogar von Vorteil
- Kirschlorbeer: im Februar schneiden; Hand-Heckenschere als Werkzeug besonders geeignet
- Hainbuche: zwei Schnitte pro Jahr; starke Formschnitte sind möglich
Diese Ausrüstung benötigst du für den optimalen Schnitt
Wer die Hecke richtig schneiden möchte, benötigt dafür das passende Equipment. Hier hat man die Wahl zwischen verschiedenen Heckenscheren-Arten:
- Hand-Heckenschere
- Elektro-Heckenschere
- Benzin-Heckenschere
- Akku-Heckenschere
Jede einzelne Schere hat ihre Vorzüge, aber auch Nachteile. Wer besonders hohe Hecken schneiden muss, kann sich mit einer Teleskop-Heckenschere behelfen. Sie unterstützt rückenschonend dabei, an unwegsame Stellen zu kommen und erleichtert die Arbeiten über Kopf.
Für besonders große Gartenflächen mit üppigen Hecken ist eine Benzin- oder Akku-Heckenschere bestens geeignet. Durch den Verzicht auf das Kabel lassen sich auch entlegene Stellen komfortabel stutzen.
Heckenschere nach Antriebsart
Es gibt unzählige Heckenscheren-Varianten am Markt. Die Auswahl fällt nicht immer ganz leicht, vor allem für ungeübte Gartenfreunde. Diese Übersicht zu Vorzügen und Nachteilen hilft dabei, die ideale Schere für künftige Heckenarbeiten auszusuchen.
Hand-Heckenschere
- erzeugt nur wenig Geräusche
- filigrane Formschnitte möglich
- geringere Verletzungsgefahr als bei motorbetriebenen Heckenscheren
- Kraftaufwand bei Anwendung erforderlich
- nur für dünnere Äste bzw. den Formschnitt geeignet
- kleinere Heckenflächen
- speziell für Formschnitte geeignet
Benzin-Heckenschere
- große Bewegungsfreiheit (kabellos)
- hohe Schnittleistung (Motorstärke)
- Motor erzeugt Abgase (analog zum [/rasenmaeher/benzin/test-vergleich.html](Benzin-Rasenmäher)
- Kosten für Kraftstoff
- erhöhter Wartungsaufwand (Filter etc.)
- dickere, stabile Äste
- große Heckenflächen
Elektro-Heckenschere
- leiser Betrieb im Vergleich zur Benzin-Heckenschere
- geringes Gewicht
- solide Flächenleistung
- Stromversorgung notwendig (Steckdose, Verlängerungskabel)
- eingeschränkte Bewegungsfreiheit (Kabel)
- Gefahr durch Kabel (beispielsweise durchtrennen oder hinfallen)
- mittelgroße Hecken
Akku-Heckenschere
- kein Netzanschluss notwendig
- maximaler Bewegungsspielraum (kabellos)
- leiser Betrieb im Vergleich zur Benzin-Heckenschere
- Akku-Sharing mit anderen Geräten möglich ([Akkumäher](/rasenmaeher/akku-test-vergleich.html) oder [Akkutrimmer](/rasentrimmer/akku-test-vergleich.html)
- Lade- und Laufzeit des Akkus
- vergleichsweise hoher Anschaffungspreis
- mittelgroße bis große Hecken (mit Ersatzakku)
- Flächen ohne direkten Netzanschluss (z.B. Gartenparzelle)
Hecke richtig schneiden - das wird noch benötigt
Vor allem für ungeübte Gartenfreunde ist der Heckenschnitt gar nicht so leicht. Einmal die Heckenschere falsch angesetzt, kann das ganze Pflanzenbild in Sekunden zerstört werden. Deshalb ist optimale Vorbereitung besonders wichtig.
Um die Hecke auf die richtige Länge zu stutzen bzw. in Form zu bringen, sind diese Hilfsmittel besonders wertvoll:
- eine Schnur
- zwei Stäbe (bei einer längeren Hecke empfehlen sich mehrere Stäbe für eine möglichst gerade Schnurausrichtung)
Die Schnur wird gemeinsam mit den Stäben so gespannt, dass die gewünschte Heckenhöhe angezeigt wird. Alles, was nach oben darüber hinaussteht, kann komfortabel entlang der Schnur mithilfe der Heckenschere gekürzt werden.
Da es beim Heckenschnitt laut werden kann, ist ein Gehörschutz empfehlenswert. Um die Augen zu schützen, sollte auch die Schutzbrille nicht fehlen. Arbeitshandschuhe und eine lange, schnittfeste Hose sowie festes Schuhwerk gehören ebenso zum sicheren Arbeiten wie es auch bei einer Kettensäge der Fall ist.
Tipp: Beim Schneiden der Hecke unbedingt auf die Ruhezeiten achten. An Sonn- und Feiertagen dürfen keine lauten Gartengeräte genutzt werden. Gleichwohl dürfen sie i.d.R. von Montag bis Freitag einschl. Samstags zu den folgenden Zeiten genutzt werden:
- 09:00 Uhr und 13:00 Uhr
- 15:00 Uhr und 17:00 Uhr
Bitte beachten Sie, dass evtl. in Ihrer Heimatgemeinde spezielle Zeiten für den Einsatz motorbetriebener Gartengeräte gelten, die von den obigen Standardzeiten abweichen können.
Feinarbeiten lassen sich oft auch mit einer Strauchschere oder einer manuellen Heckenschere erledigen, welche eine wesentlich geringere Geräuschentwicklung aufweisen.
Diesen Haltungsfehler beim Heckenschnitt vermeiden
Der Umgang mit der Schere will gelernt sein. Wer die Hecke richtig schneiden möchte, sollte auf seine Standposition achten. Die Heckenschere wird parallel zur Hecke gehalten, sodass der Blick auf den ungeschnittenen Bereich frei ist.
Für ein gleichmäßiges Schnittergebnis ist die richtige und vor allem ruhige Armhaltung entscheidend. Arme ausstrecken und aus den Schultern gleichmäßige Bewegungen parallel zur Hecke ausführen. Wer bemerkt, dass die Arme schwer werden, und die Schere droht abzurutschen, sollte kurz aufhören, sich eine Pause gönnen.
Tipp: Hat sich durch die falsche Schnitttechnik oder eine unbedachte Bewegung eine kahle Stelle in der Hecke gebildet, kann diese mit etwas Geduld ausgebessert werden. Es gilt, solange zu warten, bis sich neue Triebe an dieser Stelle ausbilden. Diese werden dann, bei ausreichender Länge, vorsichtig mit dem anderen Ende der Hecke verbunden. Durch diese Wuchshilfe wird die Hecke nach einigen Monaten wieder schön blickdicht.
Bildnachweise:
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