Defekt: Rasenmäher selbst reparieren

Plötzlich geht der Rasenmäher aus oder lässt sich gar nicht mehr starten. Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Nasse Zündkerzen, verstopfter Vergaser oder andere Verschmutzungen – die Liste möglicher Ursachen ist lang. Mit etwas Geschick kann jedoch jeder den Rasenmäher selbst reparieren.

Rasenmäher reparieren
Abbildung 1: Die Wartung sowie kleinere Reperaturarbeiten am Rasenmäher kann jeder Gartenfreund mit etwas handwerklichem Geschick selbst durchführen.

Wer seinen Rasenmäher selbst reparieren möchte, sollte zunächst auf Fehlersuche gehen. Es gibt verschiedene Gründe, warum ein elektrisch angetriebener Rasenmäher nicht mehr das tut, was er soll:

  • Verschmutzungen, u.a. an Achsen oder am Messer
  • blockierte Räder
  • defekter Kondensator

Gibt es beim Elektro-Rasenmäher beispielsweise eine Antriebsblockade oder Blockade des Schneidmessers, schaltet sich der Rasenmäher aus Sicherheitsgründen ab. Nun gilt es, diese Blockaden zu entfernen und die betroffenen Teile zu reinigen. Ist der Antrieb blockiert und läuft der Rasenmäher dennoch weiter, können zusätzliche Schäden auftreten.

Um die Reinigungsarbeiten beim Rasenmäher und die Gangfähigkeit wieder herzustellen, helfen verschiedene Materialien und Werkzeuge:

  1. Öl
  2. ein sauberes Tuch
  3. Bürste
  4. Rasenmäherkralle oder ähnliches Werkzeug zum Auskratzen

Vor der Reinigung selbst unbedingt sicherstellen, dass die richtige Schutzkleidung angelegt ist. Dazu gehören festes Schuhwerk, Handschuhe und eine lange Hose.

Für die Reinigung des E-Rasenmähers muss nicht zwangsläufig ein Fachmann gerufen werden. Wichtig: Die richtigen Schritte befolgen und möglichst sorgsam arbeiten. Zunächst heißt es, bei einem
Akku-Rasenmäher den Akku zu entfernen bzw. bei einem Elektro-Rasenmäher diesen vom Stromnetz zu trennen. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Motor während der Reinigung nicht gestartet werden kann, was eine große Gefahr bedeuten würde.

Rasenmäher-Reinigung
Abbildung 2: Der Unterboden eines Rasenmähers sollten regelmäßig von Unkraut- und Grasklumpen befreit werden, damit das Schneidmesser freien Lauf hat.

Die weiteren Schritte sehen wie folgt aus:

  • Rasenmäher vorsichtig zur Seite legen bzw. höher gelagert stellen: der Bodenbereich muss einsehbar sein
  • äußere Gerätebereiche reinigen: Räder, Achsen, Messer
  • im Anschluss bewegliche Teile mit Öl behandeln
  • Abdeckung entfernen und den inneren Bereich kontrollieren
  • Innenraum vorsichtig mit Öl, Tuch und gegebenenfalls einer Bürste reinigen

Wichtig bei dem Reinigungsvorgang: Die Seile des Antriebs müssen unbedingt ölfrei bleiben.

Wird der Mäher mit einem Akku angetrieben, kann dieser natürlich verschleißen. Bemerkbar macht sich die rückläufige Akkuleistung vor allem bei verminderter Startfähigkeit. Meist springt der Rasenmäher bereits lange vor dem eigentlichen Akkukomplettversagen immer verzögert an.

Ist der Akku gar nicht mehr in der Lage, den Rasenmäher anzutreiben, ist ein Austausch erforderlich. Keinesfalls sollten Nicht-Fachleute den Akku öffnen, da hierbei schwere Verletzungen sowie Beschädigungen am Gerät durch die enthaltenen Stoffe auftreten können.

Stattdessen besser den Akku komplett tauschen. Wichtig hierfür ist die Passgenauigkeit des neuen Akkumulators. Vor dem Kauf des neuen Akkus am besten die genaue Bezeichnung ablesen und erst dann bestellen. Es sollten nur vom Hersteller des Rasenmähers zertifizierte Akkumodule verwendet werden.

Auch ein Rasenmäher, der mit Benzin betrieben wird, kann durch Verstopfung oder Verunreinigung den Dienst versagen. Ob das nützliche Gartengerät in die Werkstatt muss, oder sich der Rasenmäher selbst reparieren lässt, entscheidet die Fehlerursache.

Mögliche Ursachen, warum ein Benzin-Rasenmäher beispielsweise nicht mehr funktioniert, sind:

  • defekter Bowdenzug
  • kein Treibstoff mehr im Tank
  • Zündkerzen sind nass/verschlissen
  • Verschmutzungen in der Benzinleitung
  • Defekt im Kabel

Wer den Gashebel beim Benzinmäher betätigt und vor allem stotternde Geräusche wahrnimmt, sollte die Tankfüllung und die Leitungen überprüfen. Häufig verstopfen Schmutzpartikel die Zuleitungen, sodass der Rasenmäher keinen Treibstoff mehr erhält.

Auch der Luftfilter des Rasenmähers, der den Motor vor Schmutzpartikeln schützt, sollte von Zeit zu Zeit gereinigt oder ganz ausgetauscht werden. Ein verstopfter Luftfilter führt dazu, dass der Motor nicht genügend Sauerstoff zur Verbrennung des Benzins ansaugen kann.

Muss der Kraftstofffilter aufgrund von Verschmutzung ausgetauscht werden, sollten dafür folgende Materialien bereitstehen:

  1. ein trockenes und sauberes Tuch,
  2. eine Schutzbrille,
  3. ein neuer Kraftstofffilter.

Ist die Verschmutzung zu intensiv, lässt sich der Filter nur schwerlich reinigen. Da es sich um ein vergleichsweise preisgünstiges Verschleißteil handelt, ist ein Austausch des Filters zur regelmäßigen Wartungsroutine empfehlenswert.

Da im Kraftstofffilter Benzinrückstände sein können, sollten die Augen unbedingt mit einer gut passenden Schutzbrille abgedeckt werden. Ist der Filter im Tank untergebracht, diesen zunächst vorher ausleeren. Dafür den Kraftstoff einfach ablassen, in einem Gefäß auffangen und später nach der Wartung wieder in den Tank füllen. Aber Vorsicht, dass keine Schmutzpartikel mit hineingelangen.

Hinweis

Sie Sie neben dem Rasenmäher weitere motorisierte Gartengeräte wie Heckenscheren oder Kettensägen wieder fit bekommen, verrät Ihnen unser Ratgeber-Artikel "Fitnesskur: So werden Rasenmäher und Co. wieder einsatzbereit".

Besitzt der Tank kein Ventil, muss die Kraftstoffleitung abgeklemmt werden, um ein auslaufendes Benzin zu verhindern. Ist der Filter in der Kraftstoffleitung, die beidseitigen Metallklammern am Filter entfernen. Behilflich dabei ist eine Nadelzange. Weiter geht es:

  • Filter aus Kraftstoffleitung entfernen
  • Tuch ausbreiten und Filter darüber ausschütteln
  • mit dem Tuch die Filteraußenseite reinigen
  • Filter auf weitere Rückstände überprüfen (Vorsicht, nicht zu nahe ans Gesicht halten)
Hinweis

Zur regelmässigen Wartung eines Rasenmähers, egal ob Akku-, Benzin- oder Elektromäher, gehört das Schärfen des Rasenmähermessers, denn nur ein scharfes Schneidmesser garantiert ein optimales Schnittbild. Hilfreiche Tipps dazu liefert unser Ratgeber-Artikel "Rasenmäher: Messer schärfen und wechseln".

Weist der Filter grössere Verschmutzungen trotz Ausschütteln auf, sollte er unbedingt ausgetauscht werden. Hierfür wird der Filter erneut eingesetzt und mit den Metallklammern auf beiden Seiten fixiert. Nun wird das Ventil geöffnet. Bevor der Rasenmäher erneut gestartet wird, noch einmal alles auf undichte Stellen kontrollieren. Sind keine vorhanden, kann der Mäher wie gewohnt in Betrieb genommen werden.

Ein häufiges Problem bei Benzin-Rasenmähern: ein verstopfter Vergaser. Um ihn zu reinigen, braucht es nicht zwangsläufig einen Fachmann. Jeder kann, mit etwas Geschick und Wissen einen Rasenmäher selbst reparieren bzw. den Vergaser säubern. Dafür notwendig:

  • Kenntnis zum Verbau im Gerät
  • ein Lappen
  • Waschbenzin
  • Draht (am besten möglichst fein)
  • Druckluft
  • Schraubenschlüssel bzw. Schraubendreher
  • neue Dichtungen
  • ein Gefäß zum Auffangen der Rückstände

Mit dem Reinigen des Vergasers ist es nicht getan. Es gilt auch, die Dichtungen zu erneuern, da sonst Luft gezogen wird und der Rasenmäher nicht mehr optimal arbeitet. Der Ablauf ist ähnlich bei der Reinigung des Filters:

  • den Kraftstofftank entleeren oder (abhängig vom Gerätemodell) die Kraftstoffleitung schließen
  • Vergaser vorsichtig ausbauen (am besten die Betriebsanleitung dazu beachten)
  • Vergaser säubern: ca. 60 Min. in ein Gefäß mit Waschbenzin platzieren
  • gereinigten Vergaser mit dem Lappen noch einmal trockenwischen
  • Druckluft zur Reinigung der Vergaserdüsen
  • Restverschmutzungen mit Draht händisch entfernen
  • Luftfilter durch Drucklufteinsatz reinigen

Ist der Vergaser vom Schmutz befreit, wird er wieder verbaut. Dabei kommen die neuen Dichtungen zum Einsatz.

Häufig kommt es bei benzinbetriebenen Rasenmähern durch nasse bzw. verschmutzte Zündkerzen zu Problemen. Mit etwas Fingerspitzengefühl und einem Zündkerzenschlüssel lassen sich die Fehler schnell beheben. Ein trockener Lappen unterstützt dabei zusätzlich.

Zündkerzenwechsel
Abbildung 3: Um einen möglichst reibungslosen Startvorgang zu gewährleisten, sollte die Zündkerze eines Benzin-Rasenmähers regelmässig gewartet bzw. ausgetauscht werden.

Die Reinigung der Zündkerzen funktioniert wie folgt:

  • Motorabdeckung öffnen
  • Stecker der Zündkerzen abziehen
  • mit dem Zündkerzenschlüssel die Kerzen lösen
  • Lappen zum Trocken und Reinigen nutzen und Kontakte säubern
  • Zündkerzen einsetzen und Stecker erneut befestigen

Nun ist ein Testlauf notwendig. Funktioniert der Rasenmäher auch diesmal nicht, müssen die Zündkerzen womöglich ausgetauscht werden. Den gesamten Vorgang noch einmal wiederholen, allerdings diesmal neue Zündkerzen einsetzen.

Hinweis

Ganz egal, welche Reparatur oder Reinigungstätigkeit beim Rasenmäher vorgenommen wird, Sicherheit ist oberstes Gebot. Deshalb unbedingt dafür sorgen, dass kein Motorstart möglich ist. Das erreicht man bei einem Benzin-Rasenmäher durch ein Abziehen des Zündkerzensteckers, beim Akkumäher durch das Entfernen des Akkus oder bei einem Elektromäher durch die Trennung vom Stromnetz.

Lässt dich der Rasenmäher nicht mehr richtig abbremsen oder versagt der Radantrieb, ist der Bowdenzug häufig schuld daran. Keine Sorge, er lässt sich mit ein paar Tipps ganz leicht auswechseln. Dafür benötigt werden:

  1. eine Zange
  2. ein neuer Bowdenzug
  3. ein Seitenschneider
  4. Schraubenschlüssel

Die Länge der Bowdenzüge kann abhängig vom Rasenmähermodell variieren. Deshalb vorher genau ausmessen. Zunächst wird der alte Bowdenzug entfernt: Feststellschraube (ein Schraubenschlüssel hilft dabei) und Mähergriff lösen. Am unteren Ende wird der Zug mit dem Seitenschneider abgetrennt und im Anschluss aus der Führung gelöst.

Der neue Bowdenzug ist mit einer Endkappe versehen. Bevor er eingebaut wird, wird sie entfernt. Dann die Innensehne herausziehen und den Schlauch aus Kunststoff durch die Öse fädeln. Jetzt wird die Sehne in den Kunststoffschlauch geführt.

Dabei darauf achten, dass das dicke Ende am unteren Haltepunkt befestigt werden kann. Ist der Bowdenzug noch zu lang, einfach mit dem Seitenschneider auf die richtige Länge kürzen. Das obere Ende wird nun durch den Fixierpunkt gezogen und mit der Klammer fixiert.


Bildnachweise:

  • Abbildung 1: adobe.com © auremar
  • Abbildung 2: adobe.com © dan-race
  • Abbildung 3: adobe.com © aлександр-oвсянников